Donnerstag, 29. September 2011

Marcel Laniado de Wind

Das ist also meine neue Schule.
Und die unterscheidet sich eigentlich gar nicht so stark von den deutschen, ist aber doch komplett anders.

Der größte Unterschied ist wohl die Schuluniform. Am Montag müssen wir alle einen Anzug tragen, den ich aber echt mag, an den anderen Tagen ein Poloshirt von der Schule, eine Jacke, eine einfarbige Jeans und Lederschuhe. Für die Tage an denen Sportunterricht ist, gibt es auch noch eine Jogginghose, unter der wir eine kurze Hose anziehen müssen. Die Schuhe müssen dann weiß sein. Das alles, außer die Schuhe, die Jeans und der Anzug muss man von der Schule kaufen. An den ersten paar Tagen hatte ich immer keine Ahnung was für ein Tag heute ist und was ich anziehen muss. Dann hatt mich immer eine Aufpasserin, oder so, die immer am Eingang steht und die Uniformen kontrolliert, daraufangesprochen und hat mir zum Beispiel erklärt, dass der Gürtel schwarz sein muss, die Hose weiter oben getragen werden muss und das T-Shirt in die Hose muss. Naja...so langsam gewöhn ich mich dran, aber ohne Uniform find ichs dann doch besser.
Und dann war da noch die Sache mit meinen Haaren. Luis, ein Junge aus Brasilien, der schon 8 Monate hier ist, hatte mich vorher gewarnt, ich solle meine Haare schneiden, die seien zu lang. war dann auch so. Am Eingang hat mich die Frau am ersten Tag höflich drauf angesprochen, am zweiten Tag nochmal und am dritten dann schon etwas strenger. Luis hatte damals das gleiche Problem, nur seine Haare waren noch länger als meine, und irgendwann hat ihn die Schule zu Frisör gefahren. Also hab ich mir dann auch die Haare schneiden lassen, allerdings nur so kurz wie nötig und ich bin zufrieden. Fotos von mir im Montagsanzug kommen dann später.

Der Unterricht beginnt jeden Tag um 7.00, was heißt, dass ich schon um 6.00 aufstehen muss, und endet aber auch schon um 13.30. Das ist eigentlich ganz gut, so hat man immer noch viel Zeit und kommt pünktlich zu den 96-Europapokalspielen nach Hause und freut sich auf seinem Bett liegend und einen Stream suchend!!...aber zurück zum Thema. Ich war bisher eigentlich immer zu spät, was aber nicht schlimm ist, da der Lehrer zwar um 7.00 da ist, aber der Unterricht erst um 7.15 oder so richtig beginnt. Dann gibt es immer 40 Minuten Stunden, ohne Pause dazwischen. Davon haben wir dann 5 und dann ist erstmal 40 Minuten Pause und danach nochmal 4x40 Minuten. Also jeden Tag 9 Stunden.

Der Unterricht unterscheidet sich dann gar nicht so groß von dem in Deutschland. Keiner hat wirklich Lust etwas zu machen, die Lehrer kommen manchmal einfach gar nicht und alle reden oder laufen in der Klasse rum. Zum Glück sind 3 andere Austauschschüler in meiner Klasse, aus Deutschland, USA und Kanada, also ists nicht ganz so langweilig. Die Lehrer kümmern sich eigentlich überhaupt nicht um uns, also können wir reden, Musik hören, IPod spielen oder einfach schlafen. Ich nehme jetzt immer mein Kissen mit und am Montag hatte ich meinen ersten Traum in der Schule;)
Vom Inhalt ist das hier echt stark unter dem deutschen Niveau. In meiner Klasse, die mit der 11. vergleichbar ist, wurde gestern zum Beispiel der Satz des Pythagoras gelehrt.
Heute haben wir dann den Musikraum für uns entdeckt: Da wird eigentlich für irgendeine Aufführung geprobt, und das Mädchen aus USA singt da auch, und wir kommen dann einfach mit, weil es da schöne Kissen und Matratzen gibt, auf denen man sich ausruhen kann:)

In der einen Pause, die wir am Tag haben, ist es dann wieder ähnlich wie in Deutschland. Alle essen, stehen auf dem Pausenhof, spielen Fußball oder Basketball oder sitzen irgendwo rum. Wobei es hier auf dem Gelände echt viele Sachen zu kaufen gibt. Es gibt 4 Buden, die Hot-Dogs, Pizza, Getränke und Kekse verkaufen. Und dann gibt es auch noch 2 Wagen die immer rumfahren und Eis verkaufen. Man ist also gut versorgt!

Die Sportsunden sind auch noch erwähnenswert: Es gibt sie zwar und am Anfang macht es den Anschein, als ob wir uns bewegen werden, wir gehen raus zum Sportplatz, und setzten uns dann aber auf die kleine Steintribüne und warten 80 Minuten.  Manchmal spielen sogar ein paar Basketball.
Das ist hier übrigens, neben Fußball der beliebteste Sport. Zweimal in der Woche hat meine Klasse dann auch Basketballspiele, die auf dem Gelände während normalem Unterricht stattfinden. Da spiel ich jetzt auch immer mit, auch wenn ich nicht wirklich gut bin...

Montags gibt es dann auch normalerweise immer eine Flaggenzeremonie, deshalb auch der Anzug, aber ich weiß nicht genau was das ist, denn an diesem Montag war eine andere Veranstaltung, weil das der nationale Tag der Flagge war und am Montag davor war ich nicht da. Also mal schauen was mich da nach dem Wochenende erwartet.

Achja...dann sind da auch noch die coolen Leguane, die auf dem Schulgelände rumlaufen:


Ich denke, dass wars erstmal über meine Schule...mir gefällts eigentlich ganz gut, vor allem weil alle total nett sind, auch die Lehrer, nur über die Uniform sollte man nicht spaßen, dass ist hier glaube ich das Wichtigste überhaupt:)

Hauptsache alles ist Banane;)

Sonntag, 11. September 2011

Jambeli!


Ich, Luis, Matt und Pikachu

Letzte Woche war ich mit allen Autauschschülern aus dem Süden von Ecuador auf einer Insel vor Machala, die Jambeli heißt. Wir waren ungefähr 40 Jugendliche, aus den USA, Kanada, Brasilien, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Frankreich, Dänemark, Taiwan und natürlich Deutschland.
 
Am Monatg haben wir uns in einem Jachtclub an der Küste von Machala getroffen und sind mit einem kleinen Boot 30 Minuten lang zur Inseln gefahren. Dann haben wir uns erstmal auf die Zimmer aufgeteilt und ich war mit 2 anderen aus Machala, Luis aus Brasilien und Danny "Pikachu" aus Taiwan, und Matt aus den USA, der hier in Cuenca wohnt, auf einem Zimmer.

Massplanking

Ungefähr 10 Minuten nach der Ankunft sind wir dann auch schon alle in den Pool gesprungen und danach auch ins Meer, was wirklich richtig warm war.
Leider war das Camp eigentlich zum Spansischlernen gedacht, also hatten wir jeden Tag 4 Stunden lang Unterricht. Am Anfang war das dann auch richtiger Unterricht, wobei allerdings niemand irgendwas gelernt hat, aber an den nächsten Tagen, fanden die Stunden dann mit ecuadorianischer Pünktlichkeit statt, alle kamen min. 30 Minuten zu spät und der Unterricht bestand dann aus am Strand Fußball spielen und die Fußballvokabeln auf Spanisch zu sagen;)

Ich beim Jesusplank

Die restliche Zeit lagen wir eigentlich am Strand, am Pool oder in den Hängematten. Achja, wir haben auch viel geplankt, wer nicht weiß was das ist: Einfach irgendwo hinlegen, den Kopf nach unten und die Arme an den Körper. Und eine besonders lustige Story war, als Matt auf einmal bei Facebook gesehen hat, dass andere Autauschschüler in Dänemark in einem Sprachcamp auch geplankt und die Fotos bei Facebook reingestellt hatten. Also ist das ab jetzt eine Rotarytradition! An alle die irgendwo im Ausland sind: Plankt, macht Fotos und stellt sie bei Facebook rein!;)



Salsa Stunden

An den beiden letzten Abenden hatten wir dann noch Kochstunden bekommen, in der wir lernen sollten ecuadorianische Spezialitäten zu kochen. Allerdings ist es ziemlich schwer das 40 Jugendliche beizubringen, da dann ja auch immer nur 3 oder 3 Leute kochen können und die anderen zusehen müssen. Wie auch immer ich kann immer noch nicht kochen, aber das Essen war richtig lecker! Es gab Shrips, irgendein Fleisch, keine Meerschweinchen, wie immer Reis und kleine Bananen.

Danach hatten wir dann auch noch Salsastunden, bei einem echt verrückten älteren Pärchen, die aber ziemlich nett waren und uns Salsa beibringen sollten. Auch das hab ich nicht gelernt, aber wenigstens verucht und es hat echt Spaß gemacht!!


Meine Gasteltern, der Bürgermeister und ich

Am Freitag in der Früh gings dann wieder zurück. Vom Jachtclub gings dann nochmal zu einer Shrimpfarm, die einem Rotarier gehört und dort haben wir uns das alles dann angesehn, da die Shrimpproduktion hier in Machala seinen Ursprung hat und es ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Nachdem wir uns die Shrimpbecken angeguckt haben, gabs Essen und mehrer wichtige Männer haben Reden gehalten. Meine Gasteltern, die mich dahin gefahren haben, wollten dann noch ein Foto mit einem der Männer, der wie ich später erfahren habe der Bürgermeister von Machala ist.



Dann sind alle nach Hause gefahren und ich freue mich jetzt schon auf die nächste Fahrt nach Manabi, wieder am Strand, und diesmal mit allen Austauschschülern aus Ecuador, Anfang Oktober.

Hier noch ein paar Fotos von dem Trip:

Unsere Strandhütte

Der Pool in der Nacht

Machala Kids

Hängematten am Strand



Alle Deutsche



Strandfußball

Zusammengefasst kann man sagen, dass wir überhaupt nix gelernt haben, aber extrem viel Spaß hatten und neue Freunde kennengelernt haben.
Bueno!

Am Montag ist mein erster Schultag, an dem ich eine ziemlich dämlich Uniform tragen darf und schon um 7 Uhr da sein muss, aber trotzdem freu ich mich irgendwie, und auch mein erster Trainingstag in der Jugend der Zweitligamannschaft aus Machala, in der ich sogar spielen darf!

Hauptsache alles ist Banane;)

Donnerstag, 1. September 2011

Sobre Machala

Moin!

Wir ihr vielleicht wisst leben ich jetzt in der Stadt Machala, die ziemlich weit im Süden von Ecuador liegt, ich glaube 2 Stunden oder so von der Grenze zu Peru entfernt und direkt am Pazifik.

Die Stadt ist einfach mal sowas von anders als Hannover, ich weiß eigentlich gar nicht wo ich da anfangen soll.

Der zentrale Park

Also, ich fang mal bei was Postitivem an. In Machala gibt es echt richtig viele schöne Parks, in denen man sich hinsetzten, was essen kann, ohne auf seine Sicherheit zu achten weil die eigentlich alle von mehreren bewaffneten Sicherheitskräften bewacht werden. Diese Parks sind dann auch immer richtig gut gepfelgt, der Rasen ist perfekt grün und geschnitten, nirgendwo liegt Müll rum, weil am Abend immer Putztrupps da durchgehen. Aber wenn man von dieses Parks mal eine Straße weiter geht, sieht man auf einmal sowas von dreckige Straßen. unfertige Häuser und kaputte Straßen. Die dreckigen Straßen kommen daher, da einfach jeder seinen Müll einfach auf die Straße wirft und es keinen interessiert. Ich habs mir auch schon angwöhnt. Keine Ahnung warum die Häuser unfertig sind, aber meistens ist das oberste Stockwerk nicht ausgebaut, sonder irgendwie eine Baustelle, an der aber nicht gearbeitet wird.Und die Straßen sind kaputt, weil es kein Geld gibt und nur an den schönen Orten können die ausgebessert werden.

Die Kathedrale von Machala

Es gibt hier extrem viele Geschäfte, die aber alle irgendwie komisch sind. Supermärkte wie Edeka oder so, gibt es eigentlich nicht richtig, sondern ganz viele kleinere Läden, die hinter einem Gitter irgendwelche Dinge verkaufen. Das Gitter ist wegen der Sicherheit nötig. Es gibt aber auch ganz viele Geschäfte, die sich spezialisiert haben, die verkaufen dann nur, natürlich kopierte, DVDs, Handys oder Pflegeprodukte. Ich hab aber auch schon einen komischen Laden gesehn, der nur Fernseher und Motorräder verkauft hat, komische Mischung. Aber wenn man wirklich viel einkaufen will, fährt man in die Mall. Die ist am Stadtrand von Machala, und einfach riesig. Dort wird alles verkauft, neben Lebensmitteln und Klamotten auch Fahrräder und Motorräder. Es gibt dort sogar ein Kino.
Das wars erstmal übers Einkaufen.

Gestern habe ich mich mit ein paar Freunden getroffen, die wir dann mit dem Auto abgesetzt haben. Die haben in solchen abgesperrten Communities gewohnt, bei denen man am Eingang seinen Ausweis abgeben muss und der Kofferraum kontrolliert wird. Danach sind wir auch nochmal durch eine Gegend gefahren, in der die armen Menschen leben. Das hab ich echt noch nicht gesehen. Die Hütten sind aus irgendwelchen Blechplatten zusammenge"baut", auf der Straße liegen unzählige Straßenhunde und Katzen, es stinkt fürchterlich und die Leute stehen auf der Straße und gucken dem reichen Auto hinterher. Und diese Viertel liegen nochnichtmal 5 Minuten auseinander und die Reichen kratzt es gar nicht, dass die Leute da so verrecken. Schon irgendwie schlimm.

Das wars erstmal über meine neue Stadt, ich hoffe mal, dass ich noch viel mehr kenenlernen werde und irgendwie mag ich diese Stadt sehr gern:)

Ab Montag bin ich dann für ne Woche auf einer Insel und lernen noch ein paar andere Austauschschüler kennen.


Hauptsache alles ist Banane;)